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Vorzeigestall an der BEA PFERD: Wir setzen neue Standards für die Pferdehaltung an Messen

Mit dem «Vorzeigestall» zeigt die B+M AG in Zusammenarbeit mit der Projektleitung der BEA PFERD, der Organisation «Der gute Stall» sowie Kompomo, wie die pferdegerechte Unterbringung für Equiden an einer Messe aussehen kann.

Vor 1 Jahr

In ihrer natürlichen Umgebung verbringen Pferde bis zu 16 Stunden täglich mit Nahrungssuche und Fressen. Hierfür sind sie viel in Bewegung und nehmen das Futter langsam auf. Das Konzept des Gruppenstalls zielt darauf ab, diesen Grundbedürfnissen bestmöglich Rechnung zu tragen. An Messen – wie auch an Turnieren – hat sich nach der Unterbringung in Anbindeständen im Laufe der letzten Jahrzehnte die Boxenhaltung etabliert. Sie ist einfach und praktisch, gibt den Pferden die nötige Sicherheit und Ruhe. Doch ist dies an Messen die optimale Haltung, die wir Besucherinnen und Besuchern präsentieren wollen?

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«Seit mehr als 1.5 Jahren setzen wir uns intensiv mit der artgerechten Unterbringung von Equiden an Messen auseinander. Im letzten Jahr haben wir mit dem Stall neben der Facharena in Halle 14 erstmals eine Haltungsform gezeigt, die im weitesten Sinne einem Gruppenstall entspricht und der idealen Haltung möglichst nahekommt.», erzählt Sarah Leimgruber, Projektleiterin der BEA PFERD. Aufgrund dieser Erfahrungen hat sich eine Fachgruppe ausgetauscht, Verbesserungen geprüft und in der aktuellen Version des Vorzeigestalls umgesetzt.

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Der Vorzeigestall an der BEA PFERD zeichnet sich durch die bewusste Aufteilung in verschiedene Bereiche aus. An einer Messe lässt sich ein Gruppenstall aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse nicht ohne Kompromisse und Einschränkungen realisieren. Trotzdem hat die Arbeitsgruppe eine gute Lösung gefunden, um die ideale Pferdehaltung in verkleinerter Form aufzuzeigen. Die massgebenden Elemente hierfür sind:

  • Grosszügig bemessener Platz für genügend Bewegung: Den beiden Pferden stehen 225 m² zur Verfügung
  • Ein Teil der Stallfläche befindet sich im Zelt: Dieser Abschnitt dient als Witterungsschutz und Liegebereich. Zusätzlich können sich die Pferde in einen Bereich zurückziehen, der zwar von den Besuchenden einsehbar ist, sie aber vom unmittelbaren Trubel abschottet
  • Als Einstreu im Liegebereich wurde Bio-Waldboden gewählt: er bietet den Pferden eine elastische, aber dennoch bequeme Matratze
  • Auf dem Aussengelände befindet sich ein freistehendes Schattennetz als Schattenspender
  • Verschiedenen Möglichkeiten zur langsamen Futteraufnahme: Kernelement ist die zeitgesteuerte Fütterungsraufe, die über den Tag verteilt den Zugang zum Raufutter reguliert. Spielbälle und verschiedene knifflige Futterbehälter sorgen für Abwechslung und Beschäftigung
  • Frisches Wasser steht uneingeschränkt und frei zugänglich zur Verfügung
  • Für die Fellpflege ist eine Kratzbürste installiert
  • Schutz der Grasnarbe: Rund um die Raufe wurden Gummimatten verlegt, um den Boden vor übermässiger Beanspruchung und Nässe zu bewahren

Besucherinnen und Besucher werden an der BEA PFERD mittels Infotafeln darüber orientiert, welche Aspekte bei der Haltung von Equiden generell beachtet werden können. Wichtig dabei ist, dass auch Personen ohne direkten Bezug zu Pferden sich ein Bild machen können.

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Wie geht es weiter?

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus der Projektleitung der BEA PFERD und Spezialist*innen vom Schweizerischen Verband für Pferdesport (SVPS), dem Zentralschweizerischen Kavallerie-& Pferdeportverband (ZKV) und dem Schweizer Nationalgestüt (SNG), ist im stetigen Austausch über die Optimierung der Pferdehaltung an Messen. Verschiedenste Bedürfnisse sollen dabei berücksichtig werden, was eine knifflige Herausforderung für alle Beteiligten darstellt. Die B+M AG als Stalleinrichterin ist stolz darauf, in diesem anspruchsvollen Projekt als ausgewählte Ansprechpartnerin mit Rat und Tat mitwirken zu dürfen.  

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    Übrigens

    Am 5. Mai, dem «Tag des Pferdestalls», hält Ruedi von Niederhäuser einen einstündigen Vortrag zum Thema: «Einzelbox oder Gruppenhaltung: Ist es immer Entweder-Oder?». Dabei gibt er nicht nur Einblick in seine tägliche Arbeit als Verkaufsberater bei der B+M AG, sondern präsentiert auch Ergebnisse aus Forschungsarbeiten über Pferdehaltung.