Obwohl Stroh in zahlreichen Ställen als bevorzugte Einstreu dient, gibt es Alternativen, die das Wohlbefinden der Pferde signifikant steigern können.
Stroh ist in der Schweiz eine Pferde-Einstreu mit langer Tradition. Meist stammt es aus Eigenproduktion und muss deshalb nicht mit zusätzlichen Kosten eingekauft werden. Auch ist das Mist-Management einfach: Das Pferdemist-Stroh-Gemisch wird mit dem weiteren Mist, der bei der Tierhaltung anfällt, vermischt und auf betriebseigenen Feldern ausgebracht.
Beim genauen Betrachten der Stroh-Einstreu kommen mehrere kritische Aspekte zum Vorschein. Diese machen es wert, einen genauen Blick darauf zu werfen. Ist die Einstreu, die früher für die Arbeitspferde eingesetzt wurde, heute noch geeignet für die Freizeit- und Sportpferde?
Diese Frage ist nicht nur berechtigt für Betriebe, die ausschliesslich Pferde halten. Sondern auch für Höfe, auf denen andere Grosstiere gehalten werden und Stroh aus Eigenproduktion zur Verfügung steht.
Einer der wichtigsten Aspekte bei der Einstreu-Wahl ist das Wohlergehen der Tiere. Ein grosser Nachteil von Stroh ist der hohe Staubgehalt, der bei Pferden Atemwegsprobleme verursachen oder zumindest verstärken kann. Stroh ist auch nur bedingt saugfähig: Dies führt zu grösserer Ammoniak-Bildung, was dem Stallklima nicht zuträglich ist.
Ein weiterer, wichtiger Gesichtspunkt ist die Produktion von Stroh, die variablen und unkontrollierbaren Umwelteinflüssen unterliegt. Die Qualität des Strohs ist deshalb nicht standardisiert und weist Schwankungen auf. Wenn es beispielsweise vor dem Pressen des Strohs regnet, kann dies zu einer erhöhten Pilzbelastung in der Einstreu führen. Wird das Stroh jedoch zu früh nach der Ernte gepresst, besteht ein grösseres Risiko einer Bakterienbelastung. Diese Beispiele zeigen, dass der richtige Zeitpunkt der Strohernte entscheidend für die Qualität ist.
Pferde neigen dazu, an Strohhalmen zu knabbern. In moderaten Mengen kann dies eine sinnvolle Ergänzung zum Raufutter darstellen. Eine übermässige Aufnahme hingegen birgt das Risiko von Verdauungsstörungen oder kann sogar zu schmerzhaften Koliken führen, was für das Tier gefährlich ist.
Angesichts dieser Nachteile können alternative Einstreumaterialien für die Pferdehaltung geprüft werden. Heutzutage gibt es eine breite Auswahl davon. Sie reicht von Pellets aus verschiedenen Naturmaterialien über Holzspäne bis hin zu Biowaldboden.
Die Wahl der Einstreu ist unter anderem abhängig von der Haltungs- und Betriebsform und von den Entsorgungsmöglichkeiten.
Eine vielverwendete Einstreualternative zu Stroh stellen Holzspäne dar. Sie bieten zahlreiche Vorteile, die sie zu einer überlegenen Wahl gegenüber Stroh machen.
Weniger Staub: Holzspäne sind deutlich weniger staubbelastet als Stroh-Einstreu. Dies entlastet Pferde mit Atemwegsproblemen.
Höhere Absorbierung: Holzspäne nehmen Nässe schneller und in höherem Masse auf als Stroh. Dadurch entsteht weniger Ammoniak, was zu einem besseren Stallklima führt.
Kein Snack: Holzspäne werden von Pferden nicht gefressen. Dies beugt gefährlichen Koliken vor.
Reduzierte Einstreumenge: Die Einstreumenge ist – in Kombination mit einer geeigneten Gummimatte – deutlich weniger als bei der Stroh-Einstreu. Infolgedessen wird weniger Lagerfläche für die Einstreu benötigt.
Weniger Mistvolumen: Das Mistvolumen reduziert sich im Vergleich zur Stroheinstreu drastisch. Allerdings ist vor dem Einsatz von Holzspänen abzuklären, wie der Mist entsorgt werden kann. Nicht jeder Landwirt kann diese Mischung auf seinem Feld ausbringen.
Diese Vorteile machen Holzspäne zu einem hervorragenden Beispiel für alternative Einstreumaterialien. Sie fördern nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde, sondern tragen auch zu einem effizienterem Stallmanagement bei.
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