Bereits in der ersten Planungsphase zum Einbau eines Entmistungsschiebers müssen wichtige Punkte beachtet werden, damit die Anlage später die gewünschte Arbeitsentlastung im Alltag erreicht.
Wer die Entmistung automatisieren will und vorhat, den Rinder- und Kuhstall mit einem Entmistungsschieber auszurüsten, sollte sich im Vorfeld verschiedene Überlegungen machen.
Neben praktischen Überlegung zur Funktionalität der Anlage muss auch beachtet werden, dass umfassende gesetzliche Vorgaben zur Arbeitssicherheit, Unfallverhütung und des Tierschutzes eingehalten werden.
1. Grundriss und Dimensionen
Wie ist der Stall aufgebaut, wie verlaufen die Wege, die der abgeschobene Mist von Kuhstall bis Gülleloch macht? Wo kann der Entmistungsschieber am besten positioniert werden, damit er den gesamten Stallbereich abdecken und ausserhalb des Tierbereiches parkiert werden kann? Auch muss durchdacht werden, wo die elektrische Winde positioniert wird und wie das Seil, das den Schieber bewegt, umgelenkt wird.
2. Abwurföffnungen
Hier gibt es drei Grundprinzipien:
Schieberanlage mit einseitigem Abwurf:
Der Mist wird an einer Stelle in den Querkanal oder in die Jauchegrube abgestossen. Die tausendfach bewährte Montageart.
Schieberanlage mit beidseitigem Abwurf:
Mit diesem System wird die Effizienz der Schieberanlage gleich verdoppelt, da sowohl am Anfang als auch am Ende der Schieberbahn ein Abwurf ist. So wird der Verschleiss der Anlagen halbiert.
Schieberanlage mit Abwurf im Laufgang
Diese Lösung wird gerne in Umbauten umgesetzt, da der Aufwand für die Platzierung des Abwurfes am Ende des Schiebers zu hoch wäre. Mit dieser Variante kann der Schieber von beiden Seiten her den Boden reinigen, der Abwurf erfolgt innerhalb des Stallganges.
Alle drei Varianten haben Vor- und Nachteile. Die gewünschte Ausführung muss zu Ende gedacht und die Details darauf abgestimmt werden.
3. Bodenbeschaffenheit
Der Mistschieber – mehrmals täglich in Betrieb genommen – bewältigt schon im Laufe einer Woche mehrere Kilometer Weg. Sind da die Bodenbeschaffenheiten nicht ideal, wirkt sich dies direkt auf die Sauberkeit und den Materialverschleiss aus.
Grundsätzlich sind die Flächen aus Beton oder mit geeigneten Gummimatten ausgelegt. Die Fläche muss dem Tier Trittsicherheit geben, damit es sich sicher bewegen kann. Trotzdem darf der Boden nicht zu viel Struktur haben und muss plan sein, damit die Reinigung einwandfrei funktioniert.
Für die Ammoniakreduzierung haben die Böden ein leichtes Gefälle zur Rinne hin.
«Je besser der Untergrund, umso sauberer putzt der Schieber, umso geringer ist der Verschleiss.»
Roger Meyer, Geschäftsführer
Der meistverbaute Schieber ist ein Klappschieber: Er wird in der Mitte über eine Führung geführt und reinigt mit seinen Flügeln die ganze Stallbreite. Die Klappen können zusätzlich mit Gummi ausgerüstet werden, was zu einer noch besseren Reinigung führt.
4. Wartung und Zugänglichkeit
Wer bereits in der Planung an die späteren notwendigen Wartungsarbeiten denkt, ist über die Jahre gesehen klar im Vorteil. Ausreichend Platz, um auf die Umlenkrollen und Winden zuzugreifen und einfacher Zugang zu Reinigungs- und Wartungsbereichen, sind das A und O für die Unterhaltsarbeiten.
Die Rollen, welche das Seil umlenken, sind bewegliche Teile, die ständigen Verschmutzungen ausgesetzt sind. Damit die Entmistungsanlage einwandfrei laufen kann, müssen diese regelmässig kontrolliert, gereinigt und geschmiert werden.
Unterstützend für eine regelmässige Wartung ist der Abschluss eines Service-Vertrages. Eine Fachperson prüft in jährlichen Intervallen die Funktionalität der Anlage auf mehr als 50 Punkte. Dies kann umfassende Reparaturarbeiten vorbeugen und verhindert auch, dass die Entmistungsanlage zu Unzeiten ausfällt, wie z.B. während der Ernte oder an Feiertagen.
Beratung bereits in der Planungsphase
Es gibt viele Details, die bei der Planung einer Entmistungsanlage zu berücksichtigen sind. Wir stehen Ihnen bereits zu Beginn Ihres Vorhabens erfahren und kompetent zur Seite. Vereinbaren Sie hierfür ein unverbindliches Erstgespräch.
